Die Herstellung und der Verzehr von "Scauniscu" in Pulsano reichen bis in die frühesten Zeiten zurück und haben das Herz ganzer Generationen mit seinem Geschmack und seinem Duft aus den damaligen Holzöfen erweicht. Der Ursprung des Namens und des Rezepts muss definitiv auf die Ankunft des slawonischen süßen Brotes in Italien zurückgeführt werden, ein Brot aus Grieß gemischt mit Traubenmost, erweicht mit lauwarmem Wasser und angereichert mit grob gehackten Mandeln.
"Slawonisch", weil es aus Slawonien stammt, dem heutigen Dalmatien, einer Region, mit der unser Volk seit der Zeit des Taranto-Fürstentums von Giovanni Antonio Orsini del Balzo in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Handels- und Wirtschaftsaustausch pflegte. In einem Brief des Erzbischofs von Tarent, Giuseppe Capecelatro, der 1799 nach Neapel verbannt wurde, weil er sich der jakobinischen Revolution jener Jahre angeschlossen hatte, wird auf das slawonische Brot hingewiesen. Der Prälat sehnte sich nach den Tarenter Austern, dem Schnupftabak ("das heilige Kraut"), dem "slawonischen süßen Brot" und bat heimlich seinen Vertreter Abate Tanzi um eine gute Menge davon (aus dem Werk "Variazioni Taccuinarie" von Cesare Mandrillo).
Im Laufe der Jahre hat das slawonische Brot seinen Namen, seine Form und seine Zusammensetzung je nach zahlreichen lokalen Traditionen und der Verfügbarkeit der Zutaten geändert. Dennoch bleibt der Grieß, die Weintraubenmarmelade und die Mandeln oder Trockenfrüchte fester Bestandteil. Aus dem Teig mit der typischen Keksdicke entstehen 10 cm lange Taschen, gefüllt mit einheimischer Weintraubenmarmelade, Mandeln und geriebenen heimischen Zitrusfrüchten. Gebacken und dann von jedem Gaumen mit Genuss verzehrt.